LED Beleuchtung - so weit, so flach?
LED-Leuchten sind heute flach, oder besser gesagt, planar. Das bezieht sich auf den Lichtaustritt, der in fast allen Fällen ausgedehnter Leuchten in einer Ebene liegt. Der Grund dafür liegt in ihrer einfachen Herstellbarkeit. Man verwendet eine flache Leiterplatte, die mit LED-Komponenten bestückt und auf einem (einseitig) flachen Träger befestigt wird, der auch für die Entwärmung sorgt. Zusätzlich gibt es eine Optikeinheit, ebenfalls in Form einer Platte, die in der Regel pro LED eine Optik aufweist und auf der Leiterplatte und/oder dem Träger montiert ist. Diese kann gleichzeitig eine Schutzfunktion für die Leiterplatte und die LED-Komponenten übernehmen, was sehr praktisch ist. Auch angenehm ist die Tatsache, dass derart konstruierte Leuchten bezüglich ihres Lichtstromes gut skalierbar sind. Denn während Anwendungen im Innenraum bereits mit relativ niedrigen Lichtströmen auskommen, benötigt man für Beleuchtungsaufgaben aussen doch wesentlich mehr Licht.
Für Aussen- und lichthungrige Innenanwendungen (Hallen) scheint dies Stand der Technik zu sein, jedenfalls sind derart konstruierte Scheinwerfer sehr weit verbreitet. Planare Lichttechnologie also mit typisch sehr kleinen Abständen zwischen den LED-Komponenten und ihren Optiken, die in der Regel beinahe direkt auf die LED aufgesetzt sind. Eine Differenzierung versuchen die meisten Hersteller über die Gestaltung der Gehäuse zu erreichen, was mehr oder weniger gut gelingt. Denn bei den LEDs ist nicht viel Spielraum, da dieselben Komponenten im Prinzip jedem zur Verfügung stehen. Auch die Verfahren zur Auslegung der Optiken und ihre Herstellung sind bekannt, weit verbreitet und entsprechend wenig lässt sich hier noch optimieren. Die Vorschaltgeräte werden ohnehin oft über Drittanbieter bezogen.
Leider haben derart konstruierte Leuchten auch massive Nachteile. Welche, damit werden wir uns in den nächsten Beiträgen beschäftigen.
Einen Hinweis möchten wir aber jetzt bereits geben: Präzise Lichtverteilungen sind mit derartigen Konstruktionen nicht möglich. Beispielsweise werden sie im Automobilbau nicht verwendet, jedenfalls nicht bei den Hauptlichtfunktionen, die einer solchen präzisen Verteilung bedürfen. Wäre dies möglich, würde man es sicher tun, da dieser Stand der Technik aufgrund der Industrialisier- und Skalierbarkeit als kostengünstig gilt, was in der Automobilbranche eigentlich immer gerne gesehen wird.
© cenogent, 28.2.2018